Der Gesang der Verborgenen Erde

Eine keltische Legende von Liebe, Erinnerung und Schicksal Anfang des 14. Jahrhunderts, während Schottland in den Flammen der Unabhängigkeitskriege steht und alte Clans zwischen Loyalität und Verrat zerrissen werden, kreuzen sich zwei vom Exil gezeichnete Seelen an einer Weggabelung aus Geheimnissen und Zaubersprüchen. Aodhán Mac Darragh, schweigsamer Krieger und Überlebender des Massakers von Tùr na h-Oidhche, lebt seit Jahren verborgen an den wilden Küsten Irlands. Seine Erinnerung löst sich zwischen Klippen und Meer auf, doch das Land vergisst nicht. Saorlaith, eine Heilerin mit uraltem Wissen, weiß, dass die Zeit gekommen ist: Aodhán muss in die Heimat zurückkehren, der er sich weigerte, sich zu erinnern. Arianwen Ó Ceallaigh, Tochter eines edlen Geschlechts, hat ihr Leben unter der Last fremder Entscheidungen verbracht. Auf dem Weg zu einem Ehebündnis – einer Verbindung, die ihre Freiheit besiegeln soll – sucht sie Saorlaith auf und bittet um einen unmöglichen Zauber: zu lernen, den Mann zu lieben, den sie nicht gewählt hat. Zu lieben, um zu überleben. Im Gegenzug erbittet Saorlaith einen Gefallen: Sie soll Aodhán auf seiner Rückkehr nach Schottland begleiten. So verweben sich die Wege der Frau, gefangen in ihrer Pflicht, und des Kriegers, gefesselt an seine Vergangenheit. Gemeinsam durchqueren sie ein verwundetes Land, bevölkert von Geistern und Erinnerungen, in dem jeder Schritt alte Versprechen und offene Wunden weckt. Doch kein Zauber schützt das Herz vor dem, was es nicht vergessen will. Arianwen wird erkennen, dass es Gefühle gibt, die kein Bann je vortäuschen kann – und dass das Lieben eines Ungeliebten der grausamste Zauber von allen ist. Und Aodhán… wird sich erinnern müssen, wer er war, um zu entscheiden, wer er sein will. Kann ein Zauber das Herz lehren, was nur die Seele zu fühlen bereit ist? Und wenn der größte Zauber nicht im Spruch liegt, sondern in der Liebe, die entsteht, obwohl sie längst verloren schien? Können sich zwei Seelen wirklich finden, wenn sie sich einst nur trafen, um sich selbst zu vergessen?