Schlaflose Erinnerungen

VORMORT Entweder du wischst deine Tränen mit diesen hier geschriebenen weg oder erweckst sie wieder zum Leben. Du begegnest ein paar Lächeln, ein paar Tränen. Du hast Anfälle von Seufzern, die auf Gefühle prallen, und nimmst ein Glas Wein in der Hoffnung, dass es versucht, den Knoten in deinem Hals zu lösen. Es ist ein Lesezeichen - wie sie es gerne sagt -, das die Erinnerungen markiert, die du naiv geglaubt hast, versteckt zu haben, und dich spüren lässt, dass sie immer noch da sind, auch wenn du versuchst, sie rückgängig zu machen. Unerwartet tauchen ein paar Schmerzen im Körper auf, um diese Emotionen zu somatisieren, die du nicht ablassen wolltest; die, die du aus Stolz oder aus Angst, zu schwach zu sein, geschluckt hast. Du erinnerst dich an all diese Orgasmen, die mit Tränen endeten; an Fehler in anderen Betten und an die Unzufriedenheit mit einem Bildschirm voller obszöner Bilder. Und Krallen lassen die Liebe auftauchen, die du so sehr zu ersticken versuchst. Du betrinkst dich mit ein wenig Sex, Sarkasmus und Schmerz; ein wenig mehr von dem, was du fühlst, aber nicht ausdrücken kannst; du liest es, lebst es wieder und das Unbehagen kehrt zurück. Du schließt es und erinnerst dich daran, wie masochistisch du bist, weil du es weiterlesen willst, um das Gute zwischen dem Schlechten, das du zu vergessen versuchst, wiederzubeleben. Du suchst nach einem weiteren Glas Wein und entscheidest dich immer wieder weiterzumachen... Wahrscheinlich markieren ein paar Tränen es und du schaffst es nicht, es auf deinen Nachttisch zu legen; nicht nur das Kissen begleitet dich jetzt, sondern auch tausende von Geschichten. Es ist nicht so schlimm, nach allem; denn du weißt, dass es auch jemand anderem passiert ist. Hilmar Báez