Dating-Spiel

Zwischen Nähe und Distanz, zwischen Routine und Überraschung entspringt die wahre Spannung der Liebe. In diesen Geschichten entfaltet Mia Graf ein feinsinniges Panorama moderner Erotik – erzählt mit weiblicher Stimme, voller Intimität, psychologischer Tiefe und jener leisen Sinnlichkeit, die Körper und Seele gleichermaßen berührt. Kein Kitsch, keine platten Worte – sondern echte Begegnungen, in denen Sehnsucht Form annimmt und Lust zum Bekenntnis wird. Die Titelgeschichte Dating-Spiel führt in das Leben von Victor und Rose, zwei erfolgreichen Therapeuten, die ihre Arbeit und ihr Begehren miteinander verschränken. Was als professionelle Symbiose beginnt, verwandelt sich in ein Spiel zwischen Hingabe und Abgrenzung: Leidenschaftlich, voller Spannung – und stets von der Frage getragen, wo die Grenze zwischen Berufung und Verlangen verläuft. Rose tritt in einem schwarzen Kleid neben Victor ins Halbdunkel eines Seminarraums, die Stimme des Redners im Ohr, seine charismatische Präsenz wie ein elektrischer Strom auf ihrer Haut. Ein Satz genügt, ein doppeldeutiger Vergleich – und der Raum vibriert von unausgesprochenem Begehren. Plötzlich ist die Grenze zwischen Business und Verführung so dünn wie der transparente Stoff ihres Kleides. Manchmal genügt ein Blick, ein Wort, eine Berührung – und das Spiel beginnt von Neuem.