Es fühlte sich gut an

Zwischen flüchtigen Blicken und heimlichen Berührungen entfalten diese Geschichten die ganze Bandbreite moderner Sinnlichkeit. Mia Graf erzählt in einer intimen, weiblichen Stimme von Sehnsucht, Körperlichkeit und den Momenten, in denen Leidenschaft das Leben aus der Bahn wirft. Ihre Erzählungen sind zart und aufregend zugleich, frei von Kitsch und Plattheit – dafür voller Gefühl, Spannung und jener leisen Erotik, die im Kopf ebenso lange nachhallt wie auf der Haut. In der Titelgeschichte Es fühlte sich gut an begleitet der Leser Lexi, eine junge Frau voller Stolz und Aufbruchsstimmung, die ein begehrtes Praktikum in der exklusivsten medizinischen Einrichtung des Landes antritt. Doch zwischen ehrgeizigen Träumen, funkelnden Korridoren und neuen Begegnungen beginnt sich eine andere Spannung aufzubauen – eine, die nichts mit Karriereplänen zu tun hat, sondern mit Blicken, Gesten und einem Flattern tief im Inneren. Lexi betritt zum ersten Mal das elegante Büro von Dr. Fletcher. Die Mahagonitür fällt hinter ihr ins Schloss, die Luft ist kühl und durchzogen von einem bläulichen Schimmer. Ein Mann erhebt sich hinter dem schweren Schreibtisch – groß, kräftig, seine Augen von einem strahlenden Blau, das ihr den Atem nimmt. Für einen Herzschlag lang vergisst sie jedes Wort, fühlt nur das Hämmern ihres Pulses, die Hitze auf ihren Wangen und den unruhigen Rhythmus ihres Körpers, der viel mehr verrät, als sie preisgeben will. Und plötzlich wird aus beruflichem Ehrgeiz ein gefährliches Knistern – wie ein Geheimnis, das man nicht mehr zurückhalten kann.