Im Sturzflug nach Merkwürdistan Sehnsucht nach fernen Ländern und Begeisterung für die Fliegerei führen in vielen Fällen zu einer Karriere als Pilot. Im vorliegenden Fall lief jedoch alles ein wenig anders. Auch wenn er selbst nicht am Steuerhorn, sondern etwas weiter hinten Platz nahm, machte der Autor seine Vorlieben zum Beruf. Rastlos umkreist er den Erdball und erlebt dabei kuriose Situationen in exotischen Ländern wie Nordkorea, Irak, Angola, Ecuador oder Vanuatu. Hautnah lernt er auf diesen Reisen die Einwohner der bereisten Länder kennen und gewinnt tiefe Einblicke in Kultur, Politik und Sitten. Aber wenn man viel reist, kann auch eine Menge schief gehen. Eine ganze Sammlung von kleinen und großen Reisekatastrophen kam so – eigentlich zum Missfallen des Autors – zusammen. Das eine Mal zwang die Situation ihn zum nächtlichen Ausstieg aus einem Zug auf freier Strecke, das andere Mal wurde er wegen Spionageverdachts von der Militärpolizei verhaftet. "Im Sturzflug nach Merkwürdistan" ist eine chronologisch angeordnete Sammlung von wahren Kurzgeschichten, die überraschende, außergewöhnliche und manchmal verstörende Reiseerlebnisse des Autors in humorvoller Art und Weise darstellen. In die wunderbare Welt des Reisens und der Fliegerei checkt er als Zivildienstleistender ein. Er leistet seine Dienstzeit an einem Flughafen ab, wo sich – sozusagen per Anhalter im Cockpit – schon erste unverhoffte Reiseabenteuer ergeben. Als sein bester Freund Henry in der Karibik unter Drogenverdacht in Schwierigkeiten gerät, ist der Protagonist noch amüsiert und ahnt nicht, welche Unwegsamkeiten ihm auf der Reise durch sein eigenes Leben noch auflauern werden. Im weiteren Reiseverlauf treten immer wieder neue interessante Akteure in Erscheinung, spannende Reisebegleiter auf Zeit. Manchmal versetzen diese Figuren den Leser einfach nur in amüsiertes Erstaunen; zum Beispiel der alte Buschflieger Murdoc, der mit alten Klapperkisten aus dem Zweiten Weltkrieg entlegene Indianerdörfer im südamerikanischen Dschungel versorgt und in seiner Jugend als junger Kopilot am Fallschirm aus dem Flugzeug gesprungen ist, obwohl der Flugkapitän ihn für die Landung an Bord gebraucht hätte. Andere Begegnungen beeindrucken und stimmen nachdenklich. Als einer von wenigen Ausländern erhielt der Autor die seltene Möglichkeit, das nach außen völlig abgeschottete Nordkorea zu bereisen. Wie antwortet man, wenn ein junger sozialistischer Idealist, der seit frühester Kindheit nichts als die surreale Innenperspektive seiner Heimat kennt, fragt, warum die ganze Welt so böswillig mit den nordkoreanischen Menschen umgehe, die doch nur ein Paradies für die Menschen errichten wollten? Immer wieder wird in den Geschichten ein besonderes Augenmerk auf die kleinen, aber feinen Unterschiede in aller Herren Länder gelegt. Andere Sitten, exotisches Essen und auch hygienische Bedingungen werden stets aufmerksam verfolgt und einer humorvollen Kritik unterzogen. So muss der Leser beispielsweise tatenlos zusehen, wie der Autor von japanischer Vorliebe für Genauigkeit gefoltert wird. Seinem Handgepäck muss er ein eigenes Flugticket kaufen, da es zwei Zentimeter zu breit ist und sonst nicht hätte mitfliegen dürfen. Auf Fidschi hingegen machte er auf einem Beifahrersitz Nahtoderfahrungen, als sein Fahrer sich am regionalen Rauschmittel Kava gütlich tat. Auch Highlights und Lowlights gleichermaßen werden in gastronomischer Hinsicht aus allen Ecken der Erde berichtet.
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