Die architektur des internationalen Wirtschaftsrechts

Die Architektur des internationalen Wirtschaftsrechts synthetisiert die Grundprinzipien des Rechts des internationalen Handels von den Ursprüngen der lex mercatoria bis in die Gegenwart. Um die besonderen Ausprägungen des heutigen Rechtsrahmens herauszuarbeiten, werden wesentliche Merkmale der verschiedenen Epochen verglichen und Entwicklungen beschrieben, die das Recht durchlaufen hat. Die historisch-vergleichende Betrachtungsweise ergibt ein ganzheitliches Bild der geltenden Normen, die die Staaten oder der Markt geschaffen haben: hard law und soft law, Instrumentarien staatlicher Institutionen und andere Formen der Governance, die der geschichtliche Verlauf und die Wissenschaft hervorbrachten. Dem Leser wird dabei das Zusammenspiel zwischen Völkerrecht und innerstaatlichem Zivilrecht aufgezeigt, Rechtssysteme werden einander gegenübergestellt und Möglichkeiten herausgearbeitet, wie Normenkonflikte innerhalb der staatlichen Rechtsordnung zu lösen sind. Ebenso werden aktuelle Probleme beleuchtet und auch deren Lösungen in Form von staatlichem oder nichtstaatlichem Recht; Letzteres beruht im Grunde auf einer modernen Ausgestaltung der lex mercatoria. In diesem Kontext werden die Theorien und regulatorischen Initiativen für den Waren- und Dienstleistungsverkehr mit denen im Bereich der Geldpolitik und internationalen Investitionen verglichen, unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsvereinheitlichung und der Standardisierung von Verträgen. Überdies werden die Phänomene des Regionalismus behandelt, neue Formen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und die von den Theorien der nachhaltigen Entwicklung erweiterten Horizonte. Abschließend werden die Grundzüge der gegenwärtigen Krise der Weltwirtschaftsordnung dargestellt und einige denkbare Zukunftsszenarien erörtert.