Die Mitte des Universums: Band 38, Kapitel 143-145

Als Richard mit seiner erzschönen, aber spröden Kollegin Nguyet eine Affäre beginnt, ahnt keiner der beiden, wie turbulent und facettenreich ihre Liaison werden wird. Über die Jahre wächst nicht nur die Vertrautheit, sondern auch die Versautheit der beiden, und sie begegnen auf ihrer ausgedehnten Tour der Lust auch etlichen Gleichgesinnten, bis sich in der vietnamesischen Kleinstadt letztlich sogar eine Orgienrunde formt. Ausgelaugt von den Ausschweifungen der letzten Wochen geben, in der ersten Episode hier, Nguyet und Richard vor, sich nicht zu kennen, um frischen Wind und Spannung in ihre erotische Beziehung zu blasen. Er sucht sie in ihrem Büro in einem Musterhaus am Rande der Stadt auf, wo sich während Nguyets Mittagspause eine bedächtige, doch erregende Dynamik entfaltet. Da ein Hauskauf Bedenkzeit erfordert, findet sich Richard in der nächsten Novelle erneut bei Nguyet im Büro ein. Wo sich aber diesmal schnell die Ereignisse überstürzen, als die Immobilienmaklerin beim Vorführen des Hauses ihre eigenen Vorzüge in den Vordergrund rückt und so ziemlich alle Hemmungen fahrenlässt. In der dritten Geschichte dieses Bandes erfüllt sich für Richard überraschend und plötzlich ein langgehegter Traum, der bei einer Orgie bei den Thermalquellen begonnen hatte, als Nguyets Kollegin Thuy direkt vor ihm nackt am Beckenrand gelümmelt hatte. So unterschiedlich Richards Begegnungen mit den jungen Damen in dieser langen Serie sind, haben sie eines gemeinsam: Sie sind lebensbejahende Bestrebungen vonseiten der jungen Asiatinnen, sich von rigiden Moralvorstellungen zu lösen. Alle Novellen spielen in der vietnamesischen Provinz zwischen 2019 und heute und ergeben sich aus der repressiven offiziellen Sexualmoral, der darunterliegenden, paradoxen Lockerheit in sinnlichen Dingen sowie der Neugier auf den so ziemlich einzigen Ausländer in der Kleinstadt. Zum Einstieg in die lange Serie eignet sich jeder Band der frivolen Kurzgeschichten, die allesamt schwungvoll, detailverliebt, frech und heiter erzählt sind. Ohne Tabus spüren sie den Quellen und der Dynamik erotischen Begehrens nach und ziehen den Leser in den Bann einer exotischen Welt. Der Autor dieser umfangreichen Reihe erotischer Novellen lebt seit nunmehr zehn Jahren in Vietnam. Nach ausgedehnten Aufenthalten in den USA und der Südsee, wo er drei Jahre an einem Community College unterrichtete, ließ Richard sich 2014 in seiner neuen Heimat nieder. Natürlich zieht sich seine unsterbliche Liebe zu südostasiatischen Frauen durch alle seiner Novellen.